High-Output Stoma was tun

Ein Stoma, also ein künstlicher Ausgang für den Dünndarm, Dickdarm oder die Blase, wird von vielen PatientInnen als Belastung empfunden. Wenn sie den Stomabeutel auch noch mehrere Male am Tag entleeren müssen, steigt die Frustration.

Mehrfaches Entleeren kann bei einem High-Output Stoma vorkommen. Hierbei ist die Ausscheidungsmenge weit über der Norm und führt dazu, dass sich der Stomabeutel mehrmals am Tag füllt. Was es über das High-Output Stoma zu wissen gibt und was Sie tun können, erfahren Sie hier.

Was ist ein High-Output Stoma?

Ein High-Output Stoma, treffender High-Output Syndrom (kurz HOS), ist ein Ileostoma, also ein künstlicher Dünndarmausgang, bei dem die Ausscheidungsmenge pro Tag die Norm übersteigt.

Bei einem normalen Ileostoma beträgt die Ausscheidungsmenge 800 ml pro Tag. Wenn Sie vom High-Output Syndrom betroffen sind, dann kann die Ausscheidungsmenge bis zu 2 Liter pro Tag betragen. Das führt dazu, dass Sie den Stomabeutel 6 bis 10 Mal am Tag entleeren müssen. Dabei ist der Stuhl in der Regel sehr flüssig.

Was sind die Gründe für ein High-Output Stoma?

Für ein High-Output Stoma gibt es verschiedene Gründe. Beispielsweise kann eine Schädigung des Dünndarms bei der OP oder eine bereits vor der Operation vorliegende Schädigung des Dünndarms zum High-Output Syndrom führen. Auch eine Infektion oder Vorerkrankung des Darms kann dafür sorgen, dass die Ausscheidungsmenge des Stomas enorm ansteigt. Darmschädigende Medikamente können einen ähnlichen Effekt haben.

Ein verkürzter Dünndarm um mehr als zwei Meter führt ebenfalls dazu, dass Sie ein High-Output Syndrom entwickeln. Der verkürzte Darm kann entweder angeboren sein oder ein Teil des Dünndarms durch eine OP entfernt worden sein. Das nennt sich Kurzdarmsyndrom. Der Darm ist zu kurz, um den Stuhl richtig zu resorbieren, also ihm die Nährstoffe zu entziehen. Dadurch bleibt der Stuhl flüssig und fließt schneller durch den Dünndarm, was zu der erhöhten Ausscheidungsmenge führt.

Auch bei einer Schädigung oder Infektion des Dünndarms oder durch darmschädigende Medikamente wird die Resorptionsfähigkeit des Dünndarms beeinträchtigt und somit die Ausscheidungsmenge erhöht.

Was sind die Folgen eines High-Output Syndroms?

Eine erhöhte Ausscheidungsmenge kann für Sie nicht nur sehr unangenehm sein, da Sie dafür sorgt, dass Sie Ihren Stomabeutel viel häufiger ausleeren müssen. Sie kann auch gefährlich sein. Da die Nährstoffaufnahme beim High-Output Stoma beeinträchtigt ist, führt das zu einem Elektrolyte- und Nährstoffmangel. Dieser kann sich auf Ihr Gewicht auswirken. Oftmals berichten Betroffene des High-Output Syndroms von einem Gewichtsverlust.

Dadurch, dass der Stuhl in der Regel flüssig ist, führt ein High-Output Stoma zusätzlich zu Flüssigkeitsverlust. Ist der Flüssigkeitsverlust zu hoch, kann das in Dehydration resultieren, inklusive Kopfschmerzen, trockener Haut und trockener Schleimhäute.

High-Output Stoma sorgt durch Flüssigkeitsmangel für Kopfschmerzen

Der Flüssigkeitsmangel führt auch zu einer verminderten Urinmenge, sehr konzentrierten und dunklen Urin. Im schlimmsten Fall kann der Flüssigkeitsmangel sogar zu Nierenversagen führen.

In den meisten Fällen ist die hohe Ausscheidungsmenge eine temporäre Erscheinung. Bei einem Kurzdarmsyndrom ist die Symptomatik allerdings langfristig. Mit einigen Maßnahmen können Sie die Menge und Beschaffenheit Ihrer Ausscheidung positiv beeinflussen.

Ernährung bei High-Output Stoma

Was tun bei High-Output Stoma?

Wenn Sie vom High-Output Syndrom betroffen sind, können Sie zur Andickung und Verlangsamung des Stuhl eindickende und mineralstoffhaltige Lebensmittel zu sich nehmen. Dazu gehören Lebensmittel wie Bananen, Kartoffeln, Nudeln, Reis und Weißbrot.

Vermeiden sollten Sie Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Spargel, Orangen, Säfte und auch Alkohol. Diese können eine eher abführende Wirkung haben. Versuchen Sie, die Ernährungsempfehlungen einzuhalten.
Gegen den Flüssigkeitsmangel sollten Sie bei einem akuten High-Output Syndrom mehr trinken. Empfohlen werden mindestens 2 Liter Wasser pro Tag. Außerdem ist es beim High-Output Stoma ratsam, nicht während des Essens zu trinken, sondern eher zwischen den Mahlzeiten.

rahm ExpertInnen beraten zu High-Output Stoma

Bei einem High-Output Stoma spielt die richtige Versorgung eine wichtige Rolle. Individuell ausgesuchtes Stomamaterial, das auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, soll Sie dabei unterstützen und das häufige Ausleeren erleichtern.

Unsere Stoma ExpertInnen können Ihnen bei der richtigen Versorgung helfen und Ihnen hilfreiche Ratschläge geben. In unseren Kompetenzzentren Camp Spich, Leverkusen und Mülheim-Kärlich können Sie mit den rahm Stoma ExpertInnen einen Termin vereinbaren.