Alfred hat vor knapp 15 Jahren die Diagnose Multiple Sklerose erhalten. Die Krankheit zeigt sich bei ihm u.a. in Form einer starken Fußheberschwäche im rechten Bein. Die Testung mit dem L300 Go zeigt eine deutliche Verbesserung seines Gangbilds, seiner Fußhebung und des Abrollens.
Versorgungsmanager Chris ist überzeugt: „Wir können mit dem L300 Go hier eine tolle Verbesserung des Gangbilds sehen!“ Auch Alfred freut sich: „Ich merke eine Verbesserung und denke, dass mir die Orthese einen tollen Mehrwert in meinem Alltag bieten kann.“
Einblicke in die Testung in unserem Video.
Was bedeutet „Fußheberschwäche“?
Eine Fußheberschwäche oder auch Fallfuß beschreibt einen Zustand, bei dem die Muskeln, die für das Anheben des Fußes verantwortlich sind, aufgrund eines Verlustes der Muskelkraft beeinträchtigt sind. Es gibt verschiedene Ursachen für dieses Symptom. Zum Beispiel kann ein Bandscheibenvorfall zu einer Fußhebeschwäche führen, wenn der Ischiasnerv mitbetroffen ist und es dadurch zu einer eingeschränkten Reizweiterleitung in den Peroneusnerv kommt. Eine Fußheberschwäche tritt auch häufig als Symptom bei neurologischen Erkrankungen wie z.B. Multipler Sklerose (MS), Querschnittslähmung oder nach einem Schlaganfall auf, wenn es zu einer Schädigung im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) gekommen ist. In der Regel führt eine solche zentrale Schädigung zu einer spastischen Lähmung oder einer spontanen Muskelaktivität, die nicht bewusst kontrolliert werden kann.
Was sind die Auswirkungen?
Eine Fußhebeschwäche zeigt sich beim Gehen. Zehen, Vorfuß und die Außenseite des Fußes können beim Vorschwingen des Beins nicht ausreichend gegen die Schwerkraft angehoben werden. Der Fuß bleibt am Boden „hängen“. Eine natürliche Abrollbewegung des Fußes ist nicht mehr möglich. Das Gehen wird sehr anstrengend und erfordert viel Aufmerksamkeit, insbesondere auf unebenem Gelände oder beim Treppensteigen. Das Sturzrisiko steigt deutlich. Um die fehlende Fußhebung auszugleichen, müssen Ausweichbewegungen wie ein stärkeres Anheben des Knies (Steppergang) oder eine kreisförmige Bewegung des betroffenen Beins über die Außenseite (Zirkumduktion) ausgeführt werden. Solche Ausweichbewegungen beim Gehen, können über einen längeren Zeitraum zu Beschwerden in Knie, Hüfte und Rücken führen.
Was kann ich bei einer vorliegenden Fußheberschwäche tun?
Die wichtigste Maßnahme bei einer Fußheberschwäche ist die Abklärung der Ursache durch einen Arzt. Abhängig von der Diagnose stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. In der Physiotherapie können beispielsweise Kräftigungsübungen und spezielle Gehtrainings durchgeführt werden, um die Abrollbewegung des Fußes zu verbessern. Eine weitere Möglichkeit ist die funktionelle Elektrostimulation, bei der durch elektrische Impulse die Bewegung der geschwächten Muskulatur aktiviert und unterstützt wird. Auch eine leichte Orthese aus einem modernen Carbonfaser-Material, kann eine weitere Versorgungsmöglichkeit sein.
Funktionelle Elektrostimulation bei Fußheberschwäche
Bei einer Fußheberschwäche kann eine funktionelle Elektrostimulation (FES) helfen. Elektrische Impulse werden verwendet, um die motorischen Nerven zu stimulieren, die vom zentralen Nervensystem nicht mehr angesteuert werden. Dadurch werden die Muskeln im Unterschenkel aktiviert den Fuß anzuheben. Dies kann dazu beitragen, die Gehfähigkeit zu verbessern und Stolpern oder Fallen zu verhindern.
Hilfsmittel mit funktioneller Elektrostimulation
L300 Go
Das L300 Go ist eine funktionelle Oberflächenstimulation und findet Anwendung bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie bspw. Multiple Sklerose, nach Schlaganfall und Zerebralparesen. Bei Bedarf kann dieses System noch um eine Oberschenkelmanschette erweitert werden.
Evomove®
Das evomove® ist ein weiteres System zur Elektrostimulation und kann je nach Bedarf verschiedene Muskelgruppen im Unterschenkel und Oberschenkel aktivieren. Optional kann dieses System auch mit einer Orthese kombiniert werden.
Vereinbaren Sie Ihren individuellen Beratungstermin
Sie möchten die Möglichkeiten der Elektrostimulation bei Fußheberschwäche testen? Dann vereinbaren Sie einen Termin zum rahm Neuro-Tag. Bei Rückfragen stehen Ihnen unsere ExpertInnen gerne zur Verfügung:
Für unsere Standorte in Nordrhein-Westfalen:
Frau Alexandra Fichtner
Tel.: 02241/908558
E-Mail: alexandra.fichtner@rahm.de
Für unsere Standorte in Rheinland-Pfalz:
Herr Andreas Kuckartz
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E-Mail: andreas.kuckartz@rahm.de