Neue Dimension in der keimfreien Reinigung von Reha- und Pflegehilfsmitteln

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Troisdorf-Spich – Morgens, 07.00 Uhr im Industriegebiet Camp-Spich. Ein Mitarbeiter des Sanitätshauses rahm öffnet das große Rolltor. Der Nebel hat sich gelegt. Kein normaler Nebel, sondern der aus einer hochmodernen Kaltnebeldesinfektions-Anlage. Seit Ende letzten Jahres ist diese fertiggestellt, betriebsbereit und in dieser Größenordnung einzigartig in Deutschland.

Das Sanitätshaus rahm Zentrum für Gesundheit GmbH setzt mit seiner Desinfektionsstraße neue Maßstäbe in der keimfreien Reinigung von Hilfsmitteln wie Rollstühlen und Pflegebetten. Nicht nur für Kunden, die von rahm mit diesen versorgt werden, auch für die Mitarbeiter des Unternehmens, bringt das neue Verfahren enorme Vorteile

Herausforderung für Sanitätshäuser

Hintergrund der aufwendigen Umrüstung bei rahm sind multiresistente Erreger, die in der stationären und ambulanten Pflege für große Probleme sorgen. Allgemein bekannt als „Krankenhauskeim“ bereitet beispielsweise MRSA erhebliche Schwierigkeiten bei kranken und abwehrgeschwächten Menschen, weil dort Infektionen leichter übertragen werden können. Auch Patienten mit Verletzungen, wie chronischen Wunden oder invasiven Maßnahmen wie Kathetern – wie es in Sanitätshäusern an der Tagesordnung ist – brauchen besonderen Schutz durch konsequente Desinfektion, damit Bakterien nicht übertragen und weiter verbreitet werden.

Auch bei der Aufbereitung der Hilfsmittel besteht ein hohes Risiko. Bislang waren die Mitarbeiter bei der Abholung und Handreinigung den Keimen ausgesetzt, sodass besondere Vorsichtsmaßnahmen, wie Spezialkleidung, erforderlich waren. Alles zusammen war mit einem hohen Zeitaufwand verbunden und führte dennoch oftmals nicht zum gewünschten Ergebnis.

Die Lösung bei rahm: Ein Vernebelungsverfahren

Aus diesem Grund hat rahm sich dazu entschieden, auf einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern eine hochmoderne Reinigungs- und Desinfektionsstraße für Mobilitätshilfsmittel zu errichten. Ein Vernebelungsverfahren, welches bereits Anwendung in Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft findet, kommt bei rahm zum Einsatz.

Das rahm Firmenareal erstreckt sich über fast 10.000 qm² mit mehreren, modern ausgestatteten Hallen.
Das Firmenareal erstreckt sich über fast 10.000 qm² mit mehreren, modern ausgestatteten Hallen.

Und so öffnen die Mitarbeiter von rahm inzwischen jeden Morgen das große Rolltor zur neuen Kaltnebeldesinfektions-Halle, hinter dem sich täglich bis zu 150 Hilfsmittel befinden. Dabei handelt es sich um Leih-Hilfsmittel wie Rollatoren, Scooter, Rollstühle und Pflegebetten, die instand gesetzt werden. Über Nacht stehen sie in einem speziellen, feinen Nebel, der sich auf alle Oberflächen legt und sie desinfiziert. Der Desinfektionsnebel trocknet dabei rückstandsfrei und ist völlig unbedenklich, da er keine gefährlichen Inhaltsstoffe enthält.

„Wenn die Hilfsmittel morgens die erste Kaltnebeldesinfektion verlassen, sind bereits alle Oberflächen weitestgehend von krankheitserregenden Keimen befreit. Nicht nur in Zeiten von Corona ist das wichtig und wertvoll“

betont Chris Schmitz aus dem Projektmanagement von rahm.

Dennoch handelt es sich hierbei nur um die erste von insgesamt drei Stationen. Im nächsten Schritt geht es für die Hilfsmittel weiter in den Mikrodampf. Dort werden „richtige“ Verschmutzungen wie Blutflecken, Erbrochenes oder Essensreste mit Hochdruck- und Heißdampfgeräten bei 190° entfernt.

Entfernung hartnäckiger Verschmutzungen mit Hochdruck- und Heißdampfgeräten bei 190°.
Entfernung hartnäckiger Verschmutzungen mit Hochdruck- und Heißdampfgeräten bei 190°.

Früher fand diese Reinigung bei rahm in sog. Rehawaschmaschinen statt, die heute noch bei vielen Sanitätshäusern zum Einsatz kommen. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass die Hilfsmittel, inklusive Sitzpolster und Elektronik, komplett durchnässen und anschließend eine lange Trockenzeit notwendig ist. Die Vorteile des neuen Mikrodampf-Verfahrens liegen demnach auf der Hand: weniger Feuchtigkeit, keine Durchnässung von Polstern und Elektronik, Zeitersparnis dank kürzerer Trockenzeit und weniger Verschleiß der Hilfsmittel durch Rost und Feuchtigkeitsschäden.

Bevor die Hilfsmittel an den Kunden gehen, werden Sie in der Werkstatt nochmal richtig durchgecheckt.
Bevor die Hilfsmittel an den Kunden gehen, werden Sie in der Werkstatt nochmal richtig durchgecheckt.

Bevor die gereinigten Hilfsmittel schlussendlich in die Werkstatt gehen und dort geprüft werden, durchlaufen sie noch einmal die Kaltnebeldesinfektion. So wird sichergestellt, dass auch die Keime, die im zweiten Schritt unter hartnäckigen Verschmutzungen freigelegt wurden, entfernt werden. Nun sind die Hilfsmittel von infektionsrelevanten, pathogenen Keimen befreit, und das in wesentlich kürzerer Zeit und deutlich schonender für die Materialien als zuvor.

Service-Point mit Reparaturannahme

Die Umrüstung beim Sanitätshaus rahm hat an dieser Stelle aber noch nicht Halt gemacht. Auch eine fortschrittliche Werkstatt ist entstanden. Die technische Prüfung der Hilfsmittel erfolgt hier mit Hilfe digitaler Technik, die die Arbeitsabläufe optimiert. Über einen Scanner werden die Hilfsmittel erfasst, sodass fehlerhafte Bestandteile direkt über die Software bestellt werden können. Für die Kunden verkürzt sich dadurch die Reparaturzeit enorm. Abgerundet wird der Umbau durch den neu entstandenen Servicepoint. Kunden können ihre Hilfsmittel dort zur Reparatur abgeben und auch wieder abholen. Wartezeiten in den Filialen von rahm werden so vermieden.

Am neu geschaffenen rahm Servicepoint werden die Hilfsmittel repariert und ausgegeben.
Am neu geschaffenen rahm Servicepoint werden die Hilfsmittel repariert und ausgegeben.

Innovativ und zukunftsweisend – eine gute Investition für die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit

Das Zusammenspiel von hochmoderner Reinigungsanlage und Hightech-Werkstatt bietet ganz ohne Zweifel modernsten Komfort und ausgefeilte Technik. Entsprechend betonte Geschäftsführerin Meike Rahm bei der offiziellen Inbetriebnahme: „Wir haben hier eine gute Investition gemacht, die sich auf jeden Fall auszahlt. Nicht nur für den Schutz unserer Kunden und Mitarbeiter, sondern auch um Arbeitsabläufe noch effizienter zu machen. Unsere Kunden erhalten so noch schneller die Hilfsmittel, die sie für einen Alltag mit mehr Lebensqualität und Bewegungsfreiheit benötigen.“

rahm zählt mit mehr als 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und über 40 Filialen zu den größten Sanitätshäusern in Deutschland. Als Vollsortimenter ist das Sanitätshaus in allen Fragen rund um Hilfsmittel ein kompetenter Ansprechpartner und versorgt schnell und auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt. Egal, ob es beispielsweise um die Versorgung mit Einlagen, Bandagen, oder Kompressionsstrümpfen, Rollstühlen und Elektromobilen oder auch Prothesen geht. rahm folgt bei jeder Versorgung seinem Motto „Wir schaffen Lebenswerte.“ und verhilft seinen Kunden so zu mehr Lebensqualität und Bewegungsfreiheit im Alltag.

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Einblick hinter die Kulissen: das ist die neue Reinigungsanlage und Hightech-Werkstatt der rahm Zentrale im Camp-Spich.

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