Unsere Kundin Miriam hat die Diagnose MS – Multiple Sklerose bereits im Alter von 12 Jahren erhalten. Im April 20 änderte sich ihre Situation plötzlich. Bis dahin konnte sie wenige Schritte gehen und kurzzeitig alleine Stehen, doch innerhalb weniger Stunden war sie plötzlich vollständig auf den Rollstuhl angewiesen. Die junge Medizinstudentin konnte und wollte diese Situation nicht akzeptieren und fand mit uns den richtigen Versorger für ihre neuen C-Brace, computergestützten Beinorthesen. Lest mehr in ihrem Erfahrungsbericht.
Recherche und erster Kontakt
Allein die erste Entscheidung hat viel Recherche gebraucht. Wer vertreibt die C-Brace überhaupt, hat am besten bereits einige Erfahrung und bietet einen Test an? Mein Bauchgefühl siegte und ich nahm freitags Kontakt zum Sanitätshaus rahm in Troisdorf bei Köln auf. Montags kam schon der Rückruf mit einigen Fragen zu meiner körperlichen Verfassung, mit dem Fazit – könnte funktionieren. „Wie spontan sind Sie? Diesen Donnerstag hätten wir die Testorthesen hier. Soll ich abklären, ob wir Sie noch mit einplanen können?“ Wow, damit hätte ich nie gerechnet.. aber wieso eigentlich nicht, die Uni läuft größtenteils online. Dienstags nochmal ein Anruf:“ Wir sehen uns am Donnerstag.“
Als ich für diese lange Fahrt in meinem Auto saß, wusste niemand, ob das vielleicht völlig umsonst ist. So viele Jahre im Rollstuhl und jetzt soll mir so ein System helfen? Ich war einfach nur unglaublich gespannt, was mich erwarten würde.
C-Brace: Testversorgung am rahm Neuro-Tag
Vorort zuerst ein Status-Check, welche Muskeln arbeiten überhaupt noch wie viel. Berauschend war das Ergebnis nicht, genauso wie die ersten Versuche, Schritte mit dem C-Brace zu setzen. Zu keiner Zeit aber wurde gedrängelt oder der Test gar abgebrochen, sondern das Team führte viel eher meine Beine inklusive Orthesen mit einer unheimlichen Geduld, damit mein Körper sich erinnert, „wie“ man eigentlich läuft.
Und dann kamen sie, die Fortschritte… Stabiles Stehen, die ersten Meter laufen. Irgendwann war klar: das ist es, meine Chance wieder auf Augenhöhe unterwegs zu sein. Schon jetzt hielten wir alles Notwendige fest für den Antrag bei der Krankenkasse und die mögliche Produktion der Orthesen. So hat sich das Team aus Orthopädietechnikern und Physiotherapeuten an diesem Donnerstag Stunden Zeit genommen, über die Öffnungszeiten hinaus – und dann auch noch mit einem solchen Ergebnis.
Bescheid von der Krankenkasse
Jetzt hieß es warten. Nach vielen Wochen hielt ich DEN Umschlag in der Hand und rechnete fest mit einer Absage, so dünn wie er sich anfühlte. Tatsächlich war es auch nur eine Seite, mit der dick gedruckten Überschrift „Wir übernehmen das Hilfsmittel.“ Ich konnte es nicht fassen, dass fast schon ein kleines Vermögen in meine Gesundheit investiert wurde.
Fertigung der C-Brace-Orthesen
Die Orthesen gingen direkt in Produktion, ich wurde telefonisch auf dem Laufenden gehalten und hatte bald meinen Termin zur Erstanprobe. Kleinste Änderungen wurden festgehalten und mich erwartete die erste Trainingseinheit mit spezialisierten Physiotherapeuten.
Kurze Zeit später waren meine C-Brace perfektioniert und ich durfte bei der Abholung nochmals „alltägliche“ Dinge üben. Zuhause ging das fast tägliche Training los und genau die Tipps der Physios halfen mir, überhaupt mit den Orthesen zurechtzukommen – gar nicht so einfach zu laufen oder Treppen zu steigen, wenn man seine eigenen Beine eigentlich kaum noch spürt.
Fazit
Unebene Straßen, leichte Steigungen, Treppen hoch und runter waren mein neues Terrain. Dieses Foto oben wäre die Qual gewesen als Rollifahrer, Kieselsteine, stellenweise Sand, bergauf. Aber jetzt konnte ich mal eben entscheiden: „Komm, wir gehen Fotos machen“, zwei Etagen Treppenhaus runter, spontan auf der Suche nach dem besten Hintergrund. Mittlerweile kann ich mit Freunden ausgehen, ohne Stunden vorher online die Location auf Treppen oder Engen zu checken.
Auf Station passe ich ins kleinste Patientenzimmer. Auf dem Weg zum Besprechungsraum über mehrere Treppenhausetagen kann ich auf die Frage des Professors „geht das bei Ihnen?“ mit einem „Ja, das passt, danke.“ antworten, anstatt mich auf Fahrstuhlsuche zu begeben, um hoffentlich irgendwo die Gruppe wieder aufzugabeln.
Ich bin ungemein froh, dass meine Intuition entschieden hat und ich nicht die einfachste Möglichkeit um die Ecke gewählt habe. Denn ohne die lieben Menschen von rahm – Zentrum für Gesundheit mit ihrer jahrelangen Erfahrung hätte ich diese Chance niemals bekommen. ?
Das C-Brace
Das C-Brace ist eine individuell gefertigte, computer-gesteuerte Beinorthese, die neue Möglichkeiten der Bewegungsfreiheit setzt. Mit dem C-Brace ist das Beugen des gelähmten Beins unter Last beispielsweise beim Hinsetzen, das Bewältigen von Schrägen, Laufen in unebenem Gelände oder Treppen im Wechselschritt hinabgehen wieder möglich.
Mehr Infos finden Sie hier.
Du möchtest es testen? Dann komm zu unserem rahm Neuro-Tag!
An unserem rahm Neuro-Tag beraten wir an über 90 Terminen an verschiedenen Standorten kostenlos über das Thema „Hilfsmittelversorgung bei neurologischen Beschwerden“. Wir bieten die Möglichkeit eine Auswahl an geeigneten Hilfsmitteln vor Ort zu testen.
Mehr Infos finden Sie hier.